Wieso ich nichts verkaufen will…

Ein Artikel über meine Arbeit hinter den Kulissen - und wieso sie ihren Preis hat und genau das Deinen Gewinn ermöglicht. Lesezeit ca. 7 Minuten
Ein Artikel über meine Arbeit hinter den Kulissen - und wieso sie ihren Preis hat und genau das Deinen Gewinn ermöglicht. Lesezeit ca. 7 Minuten


 

... weil ich nichts zu verkaufen habe, jedenfalls nicht als Coachin! (Uhhh lasst das nur nicht meinen brillianten Positionierungs-Coach @startworks.de hören!)

 

Nachdem ich nun seit fast 20 Jahren als Trainerin und seit über 12 Jahren als Coachin arbeite, stelle ich fest, dass dies für mich eine sehr simple und daher umso treffendere Wahrheit ist. Und aus meiner Erfahrung heraus, gilt diese nicht nur für mich, sondern (oft insgeheim - und darauf komme ich noch) auch für viele meiner KollegInnen bzw. viele Menschen, die ohne ein physisches Produkt dazu beitragen wollen, dass ihr Klient oder ihre Patientin "heilt" (ein Wort das leider oft vor allem Skepsis auslöst - auch dazu unten mehr).

Trotzdem berechne ich ein Honorar für meine Coachings - das sieht nach einem Widerspruch aus und den möchte ich natürlich auflösen.

 

Warum mir das wichtig ist?

 

Weil es um mein Selbstverständnis geht in dieser Branche, die (wie übrigens alle Branchen) nur so schillert vor Vorurteilen, Trittbrettfahrerinnen, Genies, Selbstdarstellung, Überschätzung und Unterschätzung, falschen Versprechen... die Liste ließe sich noch um einiges Verlängern.

 

Also, ab und rein hinter die Kulissen meiner Arbeit: 

 

Die wichtigste Prämisse und damit auch die größte Widersprüchlichkeit in der Arbeit als Coachin lautet:

"Coache niemals ohne Auftrag!" 

Das hat den Hintergrund in einer zweiten Prämisse: "Deine Klientin ist die Expertin, dafür ob sie ein Problem hat, welches das ist, ob sie es bearbeiten will und auch für dessen Lösung. Sie gibt vor an welchem Thema gearbeitet wird - niemals die Coachin!"

 

Vielleicht bekommst Du nun schon eine erste Ahnung von dem Dilemma:

 

Einerseits ist es eine (für die Lösungsfindung unerlässliche) Bedingung, dass Du auf mich zukommst, damit Du in dem was Dich beschäftigt, Dich blockiert, Dir möglicherweise ohne dass es Dir bewusst ist, Deine Lebensqualität raubt, eine nachhaltige Veränderung erlebst.

Und es ist DEIN Job mir dafür den Auftrag zu erteilen - es widerspricht meinem Arbeitsethos und den oben genannten Prämissen, auf Dich zuzukommen und mir den Auftrag von Dir zu holen, selbst wenn ich meine, dass Dir durch meine Kompetenzen das Leben erleichtert werden könnte.

DENN dann finde ja ich Dein Problem, lenke damit Deine Sichtweise und übernehme ein Stückweit die Verantwortung für Deine Problemfindung. Und auch für die Lösungsfindung.

Es gibt Situationen in denen rückblickend sogar genau richtig gewesen sein könnte oder sogar war. Denn ganz ehrlich: es ist mir durchaus passiert und passiert mir manchmal noch, dass ich auf diesem Weg zu einem Auftrag gekommen bin... Es fühlt sich in aller Regel aber nicht gut an - für alle Beteiligten nicht. Und das ist es, was ich immer wieder auch von Kolleginnen (häufiger) und     Kollegen (seltener) höre: sich den Coaching-Auftrag durch Überzeugungsarbeit zu holen, wirft einen Schatten aus die Zusammenarbeit, der zum eigentlichen Problem werden kann.

 

Diese Sichtweise widerspricht so ziemlich allem, was zeitgemäß ist...

 

... das weiß ich! Schau Dich um, egal auf welche Plattform Du gehst, welche Ausbildung Du als CoachIn machst - überall schreit es Dich an: "WERDE SICHTBAR!!! GEHE AUF DEINE POTENZIELLEN, KLAR DEFINIERTEN ZIELGRUPPEN ZU! DU RAUBST DER WELT EINE WICHTIGE CHANCE, WENN DU DICH NICHT ZEIGST!" 

Und ich stimme diesen Gedanken teilweise zu. Auch ich bin auf viele meiner wertvollsten MentorenInnen erst aufmerksam geworden, als sie mir über irgendeinen Kanal ins Gesicht gestrahlt haben um mir ihr Angebot schmackhaft zu machen.

 

Das große ABER...

 

... an der Sache lautet jedoch:

aber ich bin kein Neuling in dieser Arbeit (und freudvoller Weise gibt es immer mehr Menschen, für die das ebenfalls gilt). Ich habe bereits Erfahrung damit und wenn mich eine Coachin anspricht mit ihrem Angebot, dann kann ich sofort in genau die oben genannte Autonomie finden und mich fragen: bin ich in meinem Leben grade an einem Punkt, an dem ich mich mit meinem/diesem Thema beschäftigen will? Weil nur dann macht es Sinn mit diesem Menschen in Kontakt zu treten UND ANSONSTEN NICHT!

 

Warum nicht??

 

Weil damit ein gefährliches Gefälle entsteht:

Sagen wir mal, als Coachin "erkenne" ich Dein Problem (schon mal eine tricky Sichtweise). Und sagen wir mal ich löse damit keine Trotzreaktion bei Dir aus (was in 75% der Fälle tatsächlich passiert und damit den Weg in ein heilsameres Leben unnötig verlängert). Gehen wir des Weiteren davon aus, dass Du mich total nett findest und Dir denkst: "Mensch, die versteht mich. Ich glaube die kann mir helfen und mein Problem lösen!" - dann kommen wir in eine der aller-häufigsten Schieflagen im Coaching: Du entwickelst eine Erwartungshaltung die geradezu darauf programmiert ist ent-täuscht zu werden. Und ich komme in eine Bringschuld deren Leistung überhaupt nicht in meinem Repertoire liegt. Und damit ist der Erfolg unserer Zusammenarbeit von Anfang korrumpiert, weil Dein ganz eigener Heilungs-Prozess zu einer Art Dienstleistungs-Objekt geworden ist und weil meine Kompetenzen Dich darin zu unterstützen und zu begleiten zu einer Art Produkt geworden sind. Beides wird der Sache jedoch bei WEITEM nicht gerecht.

Viele tolle Coachinnen und Coaches scheitern in der Praxis an diesem Widerspruch.

 

Die eine Seite des Dilemmas lautet also:


Der eigenständige Klient muss aus Eigenantrieb zu mir kommen (das heisst sich bewusst gemacht haben, dass er ein Thema hat und sich freiwillig dazu entschieden haben Zeit und Geld in die Hand zu nehmen, um sich aus seiner Komfort-Zone zu bewegen!)


Und die andere ist: "UND wie zur Hölle soll ich dann an Aufträge heran kommen? Wie kann ich meine Arbeit tun? Und im Weiteren auch noch davon leben?" Das sind sehr quälende und schamverbundene Fragen und deren Beantwortung besteht leider in einem teilweise mauscheligen Weg. Dieser macht den meisten nachhaltig ausgerichteten Coaches und Coachinnen das Berufsleben extrem schwer. Denn... 

 

... da ist ja auch noch ein Andererseits

 

Mein Beruf im Sinne von Berufung verlangt mir ab, Dich „zu kriegen“. Schließlich will ich mit Dir arbeiten! Aber zu einem Preis - oder vielmehr für einen Gewinn - den wir beide bereit sind zu erhalten:

Ich will Dir das zukommen lassen, von dem ich überzeugt bin, dass es Dir dienlich ist - sogar mehr als das: das es der Gamechanger für Dein Leben ist!

Das bedeutet für mich, Dir mit meinen Skills, Qualifikationen, meinem Erfahrungsschatz, meiner Klarheit und Hartnäckigkeit "den Raum" öffnen und halten, damit DU das verändern kannst, was für Dich in Deinem inneren und äußeren Leben nicht (mehr) stimmt!

 

Und hier kommen wir mal noch kurz zu dem Wörtchen "Heilung", wie versprochen:

Ich verstehe darunter größtenteils das wie es u.a. auch bei Wikipedia definiert wird:

 

"...ein Ganz-Werden... , ein Davongekommensein aus einer Gefahr."

 


Dieses Ganz-Werden ist jedoch ein Projekt, das immer von Dir selbst ausgehen muss - weil nur Du das für Dich wollen und leisten kannst. Und was Deine ganz persönlichen Gefahren sind, das weisst nur Du (das können tiefsitzende Glaubenssätze sein, Muster die Dir unbewusst sind, Verhaltensweisen die Dir oder anderen weh tun, körperliche Zustände die Dich stressen,...).


DAMIT ein Coachee aber herausfinden kann, was er daran hindert ganz zu werden, was er dafür tun kann und sogar muss und welche blinden Flecken ihm das Leben erschweren und es sogar blockieren - dafür ist in den allermeisten Fällen (auch für uns Coachinnen selbst!) ein kompetentes und erfahrenes Gegenüber so notwendig, wie eine gute Hebamme für eine Geburt. (An dieser Stelle macht es Sinn sich über die Arbeit von wirklich guten Hebammen Gedanken zu machen.)



  

Wieso ich also dennoch ein Angebot habe, dafür bei Dir werben will und es (s)einen Preis hat...

 

1.: Weil ich die Befähigung darin erlangt habe und sie stetig vertiefe, um meinen Beitrag zu erbringen, für Menschen die sich entschieden haben auf ihrem Weg in die Heilung, das Ganzwerden, dem "aus der Gefahr davonkommen", nachhaltig weiterzukommen. 

 

2.: Weil Sichtbarkeit in unserer Welt eine Notwendigkeit für Veränderung ist… 

Damit will ich sagen, so natürlich (zum Glück) der Gang zur Zahnreinigung geworden ist (und das war er noch bis vor allzu kurzer Zeit nicht!)... der Gang in die innere Reinigung, des eigenen Körpers und der eigenen Psyche, es leider noch nicht ist. 

Es sei denn eines von beidem, meistens beides, befindet sich in einer nicht mehr zu verdrängenden Krise. Keine der öffentlichen Institutionen bewirbt aber die unglaubliche Bedeutsamkeit dieser Arbeit. Im Gegenteil, psychische und körperliche Leiden fallen unter "bedauerliche aber natürliche Verschleißerscheinungen".


So muss es aber einfach nicht sein!

Noch mehr: so soll es einfach nicht sein! (Vergiss alles was Du darüber gehört hast, dass das Leben kein Ponyhof ist und schon gar kein Wunschkonzert - das ist wirklich nicht mehr up-to-date) 

So, wie Du Deine Zähne heil halten kannst, so geht das mit Deinem inneren und äusseren Leben selbstverständlich auch. Und zwar sowohl prophylaktisch als auch wenn Du mitten in der Krise steckst! Wenn Du magst schau Dich dazu gern um auf meinen Seiten zu den Themen "Coaching" und "Trainings".

 

Und schließlich 3.:

Weil ich von dieser Arbeit lebe. Damit meine ich sowohl in wirtschaftlicher als auch in sinnstiftender Hinsicht. 

 

Doch selbst wenn ich nicht davon leben würde, würde ich dafür den gleichen Preis verlangen, WEIL...

 

... und das ist keine Hypothese, DU selbst einen Werte-Ausgleich willst. Weil es zu unserer liebevollen menschlichen Natur gehört. Glaubst Du mir nicht?  Sieh selbst:

 

https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=hLr2GNRnmXM

 

Und genau das ist es wieso ich zu dieser meiner "Wahrheit" gekommen bin und sie hier darlege:

... um zu beschreiben, wie ich meine Arbeit angehe,

... um das tun zu können, wofür ich in diesem Leben angetreten bin. Und natürlich auch…

...um mindestens meinen Lebensunterhalt und den meiner Familie davon bestreiten können. 

 

Und wenn Du nun gerne mehr wissen willst über meine Arbeitsweise und Lust auf ein Coaching bei mir hast: ich freu mich auf Dich!

 

Deine Bianca

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